Quasibataks Abenteuer in Berlin und überall

Quasibatak ist zurück!

Wir Berlina sind ja bekanntlich Harmlos, ham 'ne sprichwörtliche Schnautze aber ooch nen großet Herz. Eene unsra unbeliebten Eijenschaften is it, dat wa imma wat zum Meckan ham - Halt! Nein! - broochen. Meckan is wichtich um Luft abzulassen, für't innere Gleechjewicht sozusajen. Um den Kopp frei zu kriejen. Und es tut darüber hinaus ja eejentlich keenen Weh. (Na jut, sajen wa mal fast keenen..)

Um diesa Leidenschaft der trockenen Ironie nachzujehn, melde ich mir nun zurück mi'm Blog den die Welt nich broocht. Hier mecka ich, worüber mir grad lustich is.. ma im Berlina Jargon, ma in richtjet Deutsch.

Een Berlina kann natürlich nur leidenschaftlich über Dinge meckan, die ihm lieb und teua sind.

Monday, July 2, 2012

Die Bozener Bumser

Nach dem Ende des ersten Weltkriegs wurde Tirol geteilet. Südtirol ging als Reperationsleistung an Italien. Es folgte eine Politik der Italienisierung. Die Südtiroler müssten ihre Namen italienisieren und durften keine öffentlichen Ämter bekleiden. In den Schulen herrschte Deutschverbot. Südtirol verarmte.
 In den 30er Jahren schlossen Hitler und Massolini nach der Anekierung Östereichs ein Abkommen. Die Südtiroler durften nach Nordtirol einwandern. Wer in Italien blieb, wurde aber entgültig zum Italiener.
Durch den beginnenden Krieg nutzten jedoch nur wenige diese Chance.

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges gehörte Südtirol weiter zu Italien. Die Südtirolpolitik wurde freundlicher. In den Friedensverträgen wurden der überwiegend deutschen Bevölkerung weitreichende Rechte zuerkannt. Diese wurden jedoch nicht umgesetzt. Die Südtiroler begannen den Widerstand. Ende der 60er Jahre eskalierte die Situation. Südtiroler Widerstandskämpfer attakierten die italienische Infrastruktur. Sie erhielten finanzielle und diplomatische Unterstützung von Nordtirolern und anderen Sympathisanten.
Auf dem Höhepunkt des Konfliktes sprengten südtiroler Attentäter gut zwei dutzend Strommasten bei Bozen. Das Echo der Detonationen ließ sie als die Bozener Bumser in die Geschichte eingehen.

Anfang der 70er Jahre wurde die Südtirolpolitik Italiens freundlicher. Südtirol erhielt weitgehende Zugeständnisse. Die Südtiroler durften ihre eigene Sprache und Kultur wieder pflegen. An den Schulen wurde wieder auf Deutsch unterrichtet und öffentliche Ämter standen auch den Südtirolern offen. Die Region dürfte 90% ihrer Steuern selbst verwalten, nur 10% werden an Rom abgegeben.
Südtirol investierte in die Infrastruktur und auch dank der guten Beziehungen zu Nordtirol und den deutschsprachigen Ländern wuchs die Wirtschaft rasch.
Heute gehört Südtirol zu den reichsten Regionen Italiens. Vor 50 Jahren noch undenkbar. Die wenigsten Südtiroler wünschen sich heute die Wiedervereinigung mit dem nun ärmeren Nordtirol.
Ob die Südtirolische Anerkennung ein Erfolg der Diplomatie der Sympathisanten oder der Sabotage war, ist umstritten. Der wirtschaftlichen Aufstieg ist jedoch ein Lehrbeispiel der regionalen Autonomie.

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