Quasibataks Abenteuer in Berlin und überall

Quasibatak ist zurück!

Wir Berlina sind ja bekanntlich Harmlos, ham 'ne sprichwörtliche Schnautze aber ooch nen großet Herz. Eene unsra unbeliebten Eijenschaften is it, dat wa imma wat zum Meckan ham - Halt! Nein! - broochen. Meckan is wichtich um Luft abzulassen, für't innere Gleechjewicht sozusajen. Um den Kopp frei zu kriejen. Und es tut darüber hinaus ja eejentlich keenen Weh. (Na jut, sajen wa mal fast keenen..)

Um diesa Leidenschaft der trockenen Ironie nachzujehn, melde ich mir nun zurück mi'm Blog den die Welt nich broocht. Hier mecka ich, worüber mir grad lustich is.. ma im Berlina Jargon, ma in richtjet Deutsch.

Een Berlina kann natürlich nur leidenschaftlich über Dinge meckan, die ihm lieb und teua sind.

Monday, July 2, 2012

Made in Italy


Bis in die 1960er Jahre war die italienische Wirtschaft durch große Unternehmen geprägt. Die Wirtschaftspolitik Italiens unterstützte die Gründung kleiner Unternehmungen nicht. Dennoch verließen in den 70ern einige Fachkräfte die Großunternehmen und gründeten im direkten Umfeld der Kernunternehmen mit ihrem KnowHow kleine spezialisierte Firmen, die fortan im Wettbewerb mit den Großen standen.
Die Kleinen machten ihre Arbeit gut. Durch die Konkurrenz und die hohe Spezialisierung verschafften sie sich einen Wettbewerbsvorteil.

Heute bilden diese mittelständischen Unternehmen den Kern der Wirtschaft Italiens. Firmen der gleichen Branche stehen in direkter Konkurrenz um die Aufträge der Großen. Sie bilden Netzwerke und sind in direkter Nachbarschaft angesiedelt. So bilden sie Wirtschaftscluster.
Wenn nun ein Großes Unternehmen einen Auftag hat, sucht es sich in den Netzwerken diejenigen Unternehmen, die das nötige Wissen und die nötige Technik haben, um die Aufträge zu erfüllen. Dann erhalten diese den Auftrag, ein Muster zu liefern. Das Beste erhält den Zuschlag für die Fertigung. Diese starke Konkurrenz ist das Erfolgsrezept der hohen Qualität made in Italy.
Wenn Beispielsweise die Designer eines namhaftes Modeunternehmen ein neues Kleidungsstück entwerfen, suchen sie sich in den Clustern diejenigen Unternehmen heraus, welche die entsprechenden Garne spinnen und färben und die gewünschten Stoffe weben können. Dann beauftragen sie drei der in Frage kommenden Unternehmen mit der Herstellung eines Stoffmusters. Der Stoff mit den besten Eigenschaften und der besten Qualität wird anschließend in der gewünschten Menge produziert.

Dieser Auswahlprozess geschieht ohne Verträge und rechtlichen Grundlagen. Vertrauen ist die Basis der Schnelligkeit dieses Prozesses. Oft haben die kleinen Unternehmen 20 Abnehmer für ihre Produktion und stellen nur eine geringe Stückzahl der jeweiligien Produkte her. Die großen Unternehmen kaufen nur bei dem Besten der Besten für ihre Produkte ein.
Jedoch haben die Textilhersteller keine Patente an den Stoffen, die sie produzieren. Sie dürfen die Stoffe weder ihren anderen Abnehmern anbieten, noch weiter verarbeiten. Dennoch landen oft Stoffe, die nicht abgenommen wurden auf dem Schwarzmarkt als Fake der namenhaften Originale. Das hat aber nicht selten juristische Folgen.

Politisch wurde die italienische Wirtschaft jahrzehnte lang vernachlässigt. Dank der guten Vernetzung, der starken Konkurrenz und der Vertrauensbasis hat sich dennoch eine Industrie entwicket, die für ihre gute Qualität weltweit einen hervorragenden Ruf hat. Die Zugpferde liegen insbesondere im Mode- und Wohnbereich.
Das Erfolgsmodell Made in Italy ist weltweit einmalig. Keine andere Wirtschaftskultur besitzt die nötige Vertrauensbasis, um Italiens Erfolg nachahmen zu können.

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